Monats-Archiv: Juni 2016

Heute Nacht klopfte die Yogalehrerin an meine Tür. Sie krümmte sich vor Schmerzen. Konnte nicht laufen, bücken ging auch nicht. Der Ischias anscheinend. Wieder einmal habe ich den Notarzt gerufen. Es gab eine Spritze, Tabletten für die nächsten Stunden. Ich möchte nicht, dass das jetzt ein Dauerthema wird. Und natürlich konnte ich mich danach nicht […]

 

Manchmal rast mein Herz. Der Puls ist zu hoch. Eine Rose lässt schon ihren Kopf hängen. Ich habe mich für zwei oder drei Tage abgemeldet in der Schule. Eine Pause ist nötig. Die letzten Wochen habe ich in einer Art Ausnahmezustand verbracht. Und jetzt merke ich, wie anstrengend das war. Und wie wenig Zeit ich […]

 
 

Nun ist es also getan. Die Urne ist auf dem Weg nach Göttingen, wo sie in zwei Wochen auf einer Wiese bestattet werden wird. Und hier geht das Leben irgendwie weiter. So ist es ja immer. Die einen feiern, die anderen trauern. Der Redner würde sagen – und ich sage es auch – so ist […]

 

Besuche, Telefonate, Mails. Das hört nicht auf. Ich fühle mich von Tag zu Tag erschöpfter. Wenn ich an die Beerdigung denke, wird mir komisch. War es wirklich eine gute Idee, nach dem Friedhof alle zu uns in den Garten einzuladen? Nicht wirklich alle. Aber all jene, die mit dem Redner befreundet waren im Laufe der […]

 

Kaffee oder Tee wird serviert, und Kuchen gibt es ebenfalls. So hätte es der Redner gewollt, so hat er das früher immer gemacht. Die Eigentümerin ist mit Tochter und Schwiegersohn gekommen, auch einen jungen Mann haben sie dabei, der soll alles fotografieren. Sie wollen das Haus, den Garten, besichtigen, was mich schon wieder nervt, das […]

 

Eigentlich hätte ich gestern fotografieren oder  filmen sollen. Festhalten, damit wir das nicht wieder vergessen. Diesmal wurde gleich am Anfang der Bürgersteig, wurden Passanten mit in die Arbeit einbezogen. Eine alte Frau mit Rollator sträubte sich erst ein wenig, doch dann spielte sie mit uns. Mitten auf der Straße. Es ist erstaunlich, wie es dem […]

 
 

Der Baum, der dicht an der Terrasse steht, hat morsche Zweige. Ich reiße sie nach und nach heraus, das ist ganz einfach. Doch der Baum hat dadurch keinen Halt mehr, er kippt einfach um. Ich werde mit dem Nachbarbaum zusammen in die Höhe gerissen, sitze plötzlich in der Spitze, die sich bedrohlich zur Seite neigt. […]

 

Ich stelle meine Stacheln auf. Das Knistern und Knacken macht die Nacht lebendig. Im Bauch ein komisches Gefühl. Der Frieden versteckt sich im Wind.