Am Mittwoch raus zur Villa Marta. Der Garten in hochsommerlicher Pracht. An der Hauswand blühen die Rosen, überall duftet es, die Augen werden mit Farben verwöhnt. Ein schöner Ort. Immer wieder. Ideal für Menschen, die sich nach Ruhe sehnen. Die einen geschützten Platz zum Arbeiten brauchen. Die für eine Weile der Hektik der Stadt entkommen wollen, keine Ablenkungen wünschen und die nicht darauf spekulieren, dass Freunde zu Besuch kommen.
Schon wieder ein Abschied. Früher als geplant, aber so ist es jetzt. Diese Hin- und Herfahrerei schaffe ich in der derzeitigen Situation nicht. Ade Sommerhaus. Vielleicht im nächsten Jahr ein neuer Anlauf.
Am Donnerstag ein Termin mit den Schleppies, die preiswerte Umzüge anbieten. Ich hatte gehört, dass sie alte Möbel in Zahlung nehmen, aber das stimmt nicht. Sie entsorgen allerdings die Dinge, die man nicht mehr braucht.
Worauf ich auch deute, die Antwort ist dieselbe. Das wollen sie nicht? Dann BSR. Aber den Schrank habe ich bei Ebay ersteigert. Ein Schnäppchen. Samil schüttelt den Kopf. Alte Möbel will keiner haben, sie bekommen ja neue schon hinterher geworfen. Der Sekretär wenigstens? Der junge Mann bleibt hart. BSR.
Alles auf den Müll? Ich fürchte, das bringe ich nicht übers Herz. Obwohl mir das Angebot für zwei Umzüge an zwei entgegengesetzte Adressen und eine BSR-Entsorgung fair erscheint, bitte ich mir Bedenkzeit aus.
Und dann sitze ich wieder da und überlege. Ich wollte doch nur einen Koffer. Ja, du wolltest auch mal ein Ergometer. Alles bei Ebay versteigern? Dafür ist die Zeit zu kurz. Doch hier bleiben? Zwei Zimmer vermieten? Ist es nicht egal, wo der Platz ist, an dem ich ein paar Entscheidungen treffen will? Warum muss ich denn dabei Gesellschaft haben?
Das Denken wird von Zahnschmerzen erschwert. Am Freitag kommen krampfartige Kopfschmerzen dazu. Vielleicht kein Wunder, wenn man sich buchstäblich den Kopf zerbricht, ohne zu einem Entschluss zu kommen.
Mit puckerndem Zahn und dickem Kopf mache ich Fotos von den Zimmern, die ich schon ein wenig umgeräumt habe. Schön ist es hier. Fast zu schön für Gäste. Da könnte ich doch wirklich selber.
Wenigstens sind die Temperaturen drinnen erträglicher als draußen, und ganz bestimmt entschieden erträglicher als in Nikolassee unter dem Dach. Und deswegen bleibe ich hier und warte auf eine Eingebung. Einen Hinweis. Wenn unsere Jungs heute Abend auf den dritten Platz kommen, dann………