Den Film „Easy Virtue“ hätten wir uns sparen können. Er hat zwar ein paar gute Kritiken bekommen, vielleicht, weil Colin Firth und Kristin Scott Thomas sich die Ehre gegeben haben, aber ich fand ihn uninteressant. Der Streit zwischen einer aufmüpfigen Amerikanerin und ihrer englischen Schwiegermutter Ende der 20iger Jahre des letzten Jahrhunderts, ja, mein Gott. Ich hätte Colin Firth von Anfang an den Vorzug gegeben.

Aber wenigstens war es kühl im Kino, und vorher mit den Schwestern eine Weinschorle zu trinken, und weil es anschließend noch so warm und so hell war, auch hinterher noch eine, das war nett. Und dann hat K. mir auch noch ein altes ausgefülltes Formular für die Umsatzsteuer-Voranmeldung mitgebracht, nun steht meinen eigenen Aktivitäten nichts mehr im Wege. Das Finanzamt kann hoffen.

Wenn ich nur wüsste, wo dieses blöde Elster-Formular abgeblieben ist. Das ich doch schon auf meinen Laptop geladen hatte. Sogar meine Steuernummer hatte ich eingetragen. Und nun ist es weg. Kann das sein? Dass Dateien einfach so vom Laptop verschwinden? Ich lade erneut, aber etwas verhakt sich.

Während ich warte, erinnere ich mich daran, dass ich für meine Emails ein neues Passwort festlegen könnte. Soll man ja alle paar Monate machen. Könnte ich auch. Wenn mir denn das alte einfiele. Ich nehme mir vor herauszufinden, wie man die Passwortspeicherung ausschaltet.

Und dann stelle ich meinen Schreibtisch auf den Kopf, weil ich glaube, mich erinnern zu können, das Wort irgendwo notiert zu haben. Wahrscheinlich werde ich den Zettel im nächsten Jahrtausend finden. Ich sollte einen extra Ordner nur für Passwörter und Pin-Nummern anlegen. Onlinebanking. Handy. Handyrechnung. Easy WG. Bahn. Und so weiter und so weiter.

Gott sei Dank kann ich die Änderung dann auch mit der Beantwortung der Geheimfrage vornehmen, und diesmal notiere ich das Wort an einer Stelle, von der ich hoffe, sie bei Bedarf sofort zu finden. Aber hatte ich beim letzten Mal nicht auch?

Das aktuelle Passwort ist mir zwar nicht eingefallen, aber dafür erinnere ich mich jetzt plötzlich daran, dass ich Elster auf meinen anderen Laptop geladen habe. Weil ich auf dem kleinen Kapazität sparen will. Und siehe da, alles ist an seinem Platz, und weil ich so im Schwung bin, erledige ich drei Monate Ust-Voranmeldung auf einmal.

Wenn ich das doch nur dem Finanzamt in einem Schwung schicken könnte. Zwei Stunden und etliche Anfälle später weiß ich, wie auch dieses Problem zu handhaben ist. Ich bin stolz, weil ich das alles alleine geschafft habe, und traurig, weil dadurch der Alterungsprozess mal wieder beschleunigt wurde.

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