Alles dauert, es gibt Tage, da möchte ich jemanden fragen (hallo da oben, oder da unten, hört mich einer?), was habe ich eigentlich gemacht in den letzten zehn Stunden? Denn ich erinnere mich nicht, merke nur,  dass es Mitternacht ist, und viel geschafft habe ich nicht.  Im Netz nach einer Unterkunft auf Hiddensee suchen. Vier Tage im Oktober. Ganz schlecht, da sind noch Ferien in einigen Bundesländern. Und wann fährt eigentlich die Fähre von Stralsund? Morgens um neun? Sollte man da nicht besser von Schaprode?

Für den Gast aus Schanghai brauchen wir noch einen Schreibtisch, schau mal schnell bei Ebay vorbei, nichts dabei, ich könnte einen Freund von W. fragen, der alte Möbel verkauft. Dazu muss ich natürlich erst einmal W. anrufen, der mir die Nummer gibt. Noch schnell ein kleiner Plausch, keine zwanzig Minuten. Wie lang und breit soll der Tisch eigentlich sein? Es gibt keinen Zollstock mehr in diesem Haushalt, warum eigentlich nicht, und so messe ich mit einem Lineal.

Ein paar Portraits, die ich vor einem halben Jahr geschrieben habe, sind verschwunden, es haben also auch andere Menschen Rechner, die Texte verschlucken, und bevor ich sie nun ein zweites Mal verschicke, lese ich sie natürlich. Das ist dumm, denn schon korrigiere ich, schreibe neu, anders zwar, aber nicht besser. Auch eine schöne Erkenntnis.

Zwischendurch ein Blick in den Posteingang. Danke für ihre nette Anfrage, aber an neuen Drehbüchern/Autoren sind wir nicht interessiert. Ist da irgendwo in mir ein Kummer? Nein? Da könnte ich auch mal drüber nachdenken. Beim Turnen vielleicht und während ich meine neuen Muskeln anspanne.

Nana A.T. Rebhan informiert Freunde und Kollegen, ich habe keine Ahnung, woher wir uns kennen, über den Start ihres Dokumentarfilms „Hasenheide“, der ab 14.10. im Moviemento zu sehen sein wird. Natürlich schau ich mir den Trailer auf der Webseite www.hasenheidefilm.de an, das wollte ich schon vor zwei Wochen machen. Weil ich gerade dabei bin, kann ich auch noch das Interview mit Nana auf Aviva lesen. Danach denke ich, schön, dass mal jemand ein paar andere Seiten von Neukölln zeigt.

Damit ich morgen ein anderes Lied singen kann, wechsle ich jetzt die Seiten. Vorher muss ich mir noch Cappuccino kochen und die Tante anrufen.

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