Aufstehen. Espressokocher aktivieren. Wasserkocher befüllen, anschalten. Gerade bei diesen Temperaturen schätze ich eine mit heißem Wasser vorgewärmte Tasse, da hat mich der Hausmann verdorben. Und dann Stille plötzlich. Der Wasserkocher zischt nicht, der Espressokocher röchelt nicht, und die Zeitanzeige am Herd ist dunkel. Auch das Licht funktioniert nicht. Da hat wohl etwas die Küchen-Sicherung rausgehauen. Doch dann schau ich noch in meinem Zimmer nach, im Flur. Nirgendwo geht etwas. Das ist der Blackout, denke ich. Der nächste Gedanke, was für ein Mist, ich hatte nicht einmal meinen Kaffee. Das könnt ihr mit mir nicht machen.

Doch dann gehe ich zum Sicherungskasten, und siehe, in diesem Haus gibt es nur eine einzige Sicherung, und die ist tatsächlich raus. Eine Minute später funktioniert alles wieder. Ich weiß, dass ich die Kühltruhe neu einschalten muss, und dann bekomme ich auch meinen Kaffee. Eine große Erleichterung macht sich breit. Da habe ich noch einmal Glück gehabt. Später brennt mein Toast, aber das ist ja harmlos im Vergleich zu der Option, den Tag ohne Kaffee zu beginnen.

Am Nachmittag fahre ich dann noch einmal in die Stadt, kaffeetisiere bei Schrödl, setze mich mit einem Schoppen auf das Mainmäuerle. Die letzten Tage sind so schnell vergangen. Ich war meist draußen in den verschiedenen Gärten, unterwegs rund um das Dorf. Diese milde Wärme liebe ich. Ich hätte nichts gegen zwei weitere Wochen. Das Ankommen dauert eben immer etwas. 

Der Abschied von meinem Baum fällt mir schwer. Zumal dieser letzte Abend magisch ist. Es kommt mir vor, als würde alles auf mich reagieren, alles mit mir kommunizieren. Sogar die Windräder. Zum Schluss weine ich natürlich. Machs gut. Ich hab dich lieb. Und siehe da: Ich bekomme eine Antwort. Das beschert mir eine dicke Ganzkörper-Gänsehaut.

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