Auf der Heimfahrt hatte ich gestern einiges zu tragen. Zwei Kilo Quittenbrot. Ein paar Brötchen. Selbst gebacken vom Mopedfahrer. Ein Stück vom leckeren Stollen. Mitgebracht von der jungen Frau zu unserem letzten Quitten-Projekt-Treffen, das ganz im Zeichen der Veredelung der Rohplatten stand. Acht Platten gab es. Veredelt werden sollte mit Schokolade weiß und/oder dunkel. Mit Marzipan. Am Ende haben wir festgestellt, dass es eigentlich keine Veredelung braucht. Das Konfekt schmeckt pur ganz hervorragend. Nach drei Stunden dachte ich, ich würde tagelang nichts Süßes essen können. Aber siehe da: Heute geht es schon wieder.

Gerade habe ich von dem Teller genascht, den ich für meine Mitbewohner auf den Eßzimmertisch gestellt habe. Doch. Die etwas dickeren Teilchen mit Marzipan und einer dünnen Schicht Vollmilchschokolade, die sind schon auch sehr lecker. Gleich empfehle ich dem Tunesier eine Kostprobe. Der steht in der Küche und kocht sich seine tägliche, immer gleiche warme Mahlzeit. Keine Variationen. Wenn er nicht kocht, arbeitet er. In der neuen Firma läuft alles über Homeoffice. Wir plaudern so lange, wie ich auf meinen Espresso warte. Wer wo Weihnachten ist. Wo wir bestimmte Freunde kennengelernt haben. Erstaunlich, was in einer solch kurzen Zeit alles besprochen werden kann. Und sonst? Wie geht es dir so? Er überlegt. Auf einer Skala von 1 bis 10 liegt er bei 7. Und ich? Ich entscheide mich spontan für 8. Dann wünsche ich ihm guten Appetit, das versteht er schon auf deutsch, und damit er auch mal etwas Neues lernt, lege ich nach. Frohes Schaffen. Frohes Schaffen? Er schaut verdutzt. Old school. Very old. It means: Have fun while working. Oder so ähnlich.

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