als Spiegel meiner inneren Verfassung. Von gülden zu blau zu grau zu schwarz. Und wieder zurück. Ein Brief, eine Mail in diesem Fall, kann mir die Stimmung verhageln (Ihr Lieben da oben, hageln müsst Ihr jetzt nicht auch noch). Selbst wenn ich telefonisch schon darauf vorbereitet wurde. Die Kinder unserer verstorbenen Eigentümerin, die Erben also, die möchten, dass wir eine Art Vertrag unterschreiben. Wir mögen doch bitte bestätigen, dass wir bis zum 30.6. ausziehen, und dass wir für den Fall, dass nicht, sämtliche Kosten übernehmen. Über eine zügige Rücksendung der Dokumente würden sie sich freuen. Sollte die Freude nicht beiderseitig sein? Irgendetwas stimmt hier nicht.

Als ich gestern mit einem Hausbesitzer das Thema erörterte, war seine erste Bemerkung, eine solche Erklärung wäre wie ein Sechser im Lotto. Für die Erben. Vielleicht sollten wir uns doch von einem Anwalt beraten lassen.

Gestern habe ich mich – nicht zum ersten Mal in den letzten Monaten – an die kleine Sommerwohnung erinnert, die ich 2010 gemietet hatte. Ob die wohl zu haben ist gerade? Wird sie überhaupt noch vermietet? Also habe ich kurzentschlossen angerufen in der Prignitz. Und siehe da: Die kleine Wohnung wird zum 1. Mai frei. Ein Zeichen?

Ich erinnere mich an Weite und Stille. An den Wald und den Deich gleich vor der Tür. An die Sträuße, die ich auf den Wiesen pflückte. An die schlaflosen Nächte erinnere ich mich natürlich auch, aber die waren vor allem den damaligen Umständen geschuldet. Irgendetwas in meiner Beziehung stimmte nicht, ich wusste nur nicht, was. Oder zog es vor, es nicht zu wissen. In unklaren Situationen dreht meine Psyche durch. Jetzt müsste es eigentlich anders sein. Nach einem Ausflug aufs Land werde ich mehr wissen.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*