Wie wunderbar man doch beim Teig kneten meditieren könnte. Man könnte die eigenen Gedanken beobachten (wie Wölkchen könnte ich sie dahin ziehen lassen), könnte sich  selber zuhören und sich gleichzeitig darauf besinnen, dass da offensichtlich noch etwas ist. Denn wenn man innerlich quatscht (mache ich ganz, ganz selten, eigentlich gar nicht, oder?) und das gleichzeitig beobachten kann, dann muss da ja noch was sein. Stimmt´s oder stimmt´s?

Auftritt Kunde. Sie kenne ich doch, möchte ich sagen, verkneife es mir aber. Heute möchte der Mann eine Bockwurst probieren. Aber gern. Er isst, ich mache weiter meine Arbeit.

„Wie lange haben sie abends eigentlich geöffnet?“
„Bis 19.00 Uhr.“
„Ach so?“

„Ist das Bier?“
„Ja, es kommt aus Österreich.“
„Ach so?“

„Pizza gibt es auch?“
„Ja, wir machen sie selbst (ich rolle hier seit gefühlten zehn Minuten meinen Teig).“
„Ach so?“

Noch ein „ach so“ und ich verliere die Contenance. Dass er aus Sachsen kommt, kann ich nicht als Entschuldigung gelten lassen.
„Ich nerve, stimmt´s?“
Mein Knurren kann alles mögliche bedeuten. Auch dass ich die Frage völlig absurd finde.

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