Die Themen Krankheit und Tod faszinieren mich seit vielen Jahren. Vielleicht kein Wunder, wenn man 20 Jahre mit Panikattacken gelebt und später eine Schmerzkrankheit entwickelt hat. Einer meiner Gesundheitsgurus war David Servan-Schreiber. Er hat mir erklärt, dass Butter und Milch aus Bioanbau stammen sollten, ebenso Kartoffeln und andere Dinge, die in der Erde wachsen. Obst muss nicht Bio sein. Und Süßrahmbutter ist besser als Sauerrahmbutter. Nicht zu vergessen die Kombination von Pfeffer und Kurkuma. Ein paar einfache Vorgaben also, die leicht einzuhalten sind.  

Nun las ich, dass David Servan-Schreiber im letzten Jahr gestorben ist. 19 Jahre hatte er allerdings überlebt mit einem fiesen Tumor im Kopf. Dann ein letzter Rückfall, weitere Metastasen. Natürlich hat er noch kurz vor seinem Tod ein Buch darüber geschrieben. Und was lese ich da? Er schreibt, dass er seine eigenen Regeln nicht beherzigt hat. Eine lautet nämlich, dass wir Ruhe und Stille brauchen. Neben einer möglichst gesunden Ernährung und regelmäßiger Bewegung, die kein Sport sein muss. Er hatte ja alles sortiert, was die Forschung herausgefunden hat zu dem Thema, war selber Arzt. Und ausgerechnet diesen Punkt hat er völlig schleifen lassen. Er ist von Vortrag zu Vortrag gereist, über die Kontinente geflogen, hat Interviews gegeben, er galt eben als Koryphäe auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung.

Mir gefällt, dass er am Ende so selbstkritisch ist und sagt, dumm gelaufen, ich habe leider nicht das gemacht, was ich anderen so dringend geraten habe. Allerdings sagt er auch, er würde es bei einer neuen Chance trotzdem noch einmal genauso machen. Weil er genau diesen Teil seines Lebens so liebte. So isser, der Mensch. Und das macht ihn so sympathisch.

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