Heute morgen saß ich schon im Garten, erfreute mich an dem Gesang der Vögel, der frischen Luft, alles riecht gerade so gut, sogar warm ist es, ach, da finde ich das Leben doch gelungen. Trotz der Sorge um meine Mutter, die seit zwei Tagen im Krankenhaus liegt. Gestern haben sie das Herz untersucht. Das leider gar nicht mehr top ist. Jetzt  ist sie an verschiedene Apparate angeschlossen, sogar das Reden strengt sie an. Zukünftig wird sie regelmäßig Medikamente nehmen müssen, aber wenigstens gibt es keinen Herzschrittmacher.

Ich vergesse oft, dass sie tatsächlich eine ältere Frau ist. Kein junger Hüpfer mehr. Weil sie noch so lebendig ist, wenn sie redet, sich freut oder sich ärgert.  Hoffentlich kann sie das bald wieder in gewohnter Frische tun. Und lecker Wildsau für uns braten. Und mir weiter aus ihrem Leben erzählen.

Vor ein paar Wochen erst war ich mit der Kamera bei ihr und wir haben ein langes Interview gemacht. Allerdings sind wir garade mal bis zu meiner Geburt gekommen, da ist noch einiges mehr zu erfahren aus den frühen Jahren. Vieles war neu für mich. Anderes habe ich schon einmal gehört aber wieder vergessen.

Immer wieder komme ich darauf zurück, dass mich die Geschichten und Erinnerungen von Menschen interessieren und faszinieren. Die möchte ich festhalten. Aufbewahren. Da bin ich auch eine Art Erinnerungsarbeiterin. Danke für das schöne Wort, Ecki. Falls Du irgendwo auf einer Wolke sitzt und verfolgst, was hier auf der Erde los ist. Wobei ich mir vorstellen kann, dass Du besseres zu tun hast.

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