In der Nacht sitze ich noch eine Weile auf der Terrasse und lausche dem heftigen Regen. Dabei schlafe ich fast ein.  Die dritte Schicht, das wäre also geschafft. Jetzt werde ich mindestens einen Tag brauchen, um wieder ich (welches?) zu sein. Seit kurzem sind am Ende der Schicht noch ein paar zusätzliche „Kleinigkeiten“ zu erledigen. Man kennt das. Immer sind es Kleinigkeiten, die man „mal eben“ mitmachen kann. Soll. Darf. Also abends, bevor du nach Hause gehst, da schließt du noch die Haupttür ab. Den Schlüssel hast du ja, das ist doch kein Problem, oder?

Um 2.30 stehe ich – inzwischen vor Wut fast heulend – vor dem Kino und krieg die Tür nicht zu. Der Hebel ist zu weit oben für die Kleine, und die Kraft ist auch nicht da. Vor lauter Ärger erwäge ich, die Flucht anzutreten. Muss die blöde Tür eben offen bleiben. Doch dann siegt ??? und ich rufe den stellvertretenden Theaterleiter an. Der nach einer weiteren halben Stunde auch da ist und den Job erledigt. Nicht mal eben wusch und zu, nein, auch er muss sich ganz schön anstrengen. Dann schaukle ich eine Stunde im Nachtbus. Das ist sie, die Ware Leben.

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