Die Glocken läuten. Machen die das Ostern morgens und abends? Die Strickjacke kann ausgezogen werden. Ich bin müde und das linke Bein fühlt sich eigenartig an. Es schmerzt immer noch, obwohl das nach drei Wochen vorbei sein sollte. Was die einem immer versprechen. Es ist warm wie im Sommer, nur viel angenehmer. Herr W. sprach gestern von einer süßen Milde. Poet halt. Beim Brunch hieß es heute einige Male „schön, dann haben wir das Thema also auch abgearbeitet“. Neue Bücher ausführlich, Krankheiten, weniger ausführlich, kamen aber vor, vegane Ernährung wurde vor allem unter dem möglichen Aspekt des Gewichtsverlustes erörtert, ich versprach, Fotos zu versenden, für den Fall, dass…..

Ich liebe diese Rituale. Wenn man sich wie wir zum Beispiel  jedes Jahr am Ostersonntag bei den Schwestern trifft. Wenn immer mal eine verschwindet, und dann stehen auf dem Sims vor dem Küchenfenster plötzlich Ostertüten. Wie gut, dass ich vegan und so, da kann erst gar kein Neid aufkommen. Wobei das mit dem vegan nicht streng von mir betrieben wird. Kein Dogma bitte. Ich nehme vom Rührei, auch der Lachs lässt mich nicht kalt, aber zu Hause ist es natürlich dann gleich wieder vorbei mit den Ausnahmen.

Diesmal waren wir eine kleine Runde. Darüber haben wir natürlich auch geredet. Dass wir früher einmal zehn waren. Und dann passiert manchmal  das, was man nicht erwartet, weil man gerade damit beschäftigt ist, andere Pläne zu machen. Da wird gestorben, entliebt, neu verliebt, das ganz normale Leben eben. Das ohne diese Auf und Abs nun mal nicht zu haben ist. Und so wird das immer weiter gehen. Bis wir richtig alte Ladies, alte Knacker sind. Daran kann man sich Ostern ruhig mal erinnern.

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