Wenn ich nicht an einem Text sitze, höre ich John Coltrane. Naima. Neben dem Thema des polnisch/dänischen Films „Ida“ hat mich dieses Stück ganz besonders beeindruckt. Sonst kommt der Film ja eher ohne Musik aus. Still, ruhig, schwarzweiß. Eine Art Roadmovie, in dem eine junge Novizin – Ida eben – kurz vor ihrem Gelübde von Mutter Oberin (oder wie man die Chefin sonst nennt) zur Tante geschickt wird. Von der sie erfährt, dass sie Jüdin ist. Eine Reise in die Vergangenheit beginnt, die in den 60iger Jahren des letzten Jahrhundert nicht nur in Polen noch gar nicht richtig vergangen ist. Ich war beeindruckt, und nun höre ich Coltrane.

Und wenn ich nicht Coltrane höre, dann arbeite ich an verschiedenen Texten. Kurzvita. Anschreiben. Die ersten 50 Seiten. Ich versuche noch einmal, eine Agentur zu finden. Es kann nicht sein, dass meine 5 Romane hier (okay, einer ist nur noch fragmentarisch da, einer vielleicht zu persönlich, aber der Rest…) immer weiter ungelesen auf meiner Festplatte ruhen. Auch wenn sie nicht nobelpreisverdächtig sind, gute Unterhaltung mit Tiefgang sind sie schon. Und so etwas wird doch gelesen. Oder nicht? Kann das Universum da nicht mal etwas tun, wenn der Redner schon keine sechs Richtige im Lotto hat?

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