Wir reden über das Schlafen. So, wie wir über das Schlafen schreiben. Herr W. ist einer der wenigen Freunde, mit dem ich mich immer wieder gern über das Thema austausche. Er schreibt, er hofft, dass ich in den letzten Tagen gut geschlafen habe, gut schlafen werde, entschuldigt sich fast ein wenig dafür, dass er um 2.50 Uhr noch wach ist und selber nicht schläft. Ich verzeihe im großzügig. Und verabschiede mich in meiner Morgenmail (ich die Lerche, er der Uhu) mit dem Wunsch, er möge lange und gut geschlafen haben, wenn er irgendwann zur Mittagszeit meine Mail liest.

Das Gelingen unserer Tage hängt nicht unmaßgeblich von der Qualität des nächtlichen Schlafs und von der Dauer desselben ab. So ist das eben, wenn man alt ist. Könnte man glauben. So wie man glauben könnte, dass unsere Jungs nur so demütig sind, weil Klinsi ihnen vielleicht das Meditieren beigebracht hat. Er wird ja  nicht ohne Grund einfach so damals überall Buddhas aufgestellt haben. Die Schwestern vermuten das sofort. Diese Bescheidenheit. Dieses In-sich-Ruhende unserer Jungs. Das machen die doch nicht einfach so. Also, wenn die nicht meditieren, dann….könnte ja jeder so locker sein.

Das mit den Buddhas habe ich ihnen erzählt. Und das tut mir jetzt fast leid. Kann man sich nicht mal anständig und bescheiden benehmen, ohne zu meditieren? Aber neugierig bin ich schon, also recherchiere ich ein wenig, und tatsächlich, bei Klinsi gab es Angebote zur Meditation, die Teilnahme war aber freiwillig. Und dann lese ich noch etwas von Yoga bei Jogi. Und finde ein Yoga-Buch für Männer (müssen die sich anders als wir?), zu dem Oliver Bierhoff das Vorwort geschrieben hat.

Also gut. Meinetwegen. Mir ist es egal, ob sie am Sonntag meditieren oder Yoga machen, sie können auch in der Kabine OM singen und ihren Namen tanzen. Hauptsache, sie sind gut ausgeschlafen.

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