In den letzten Tagen war ich fleißig. Pendelte zwischen Schreibtisch, Garten, See. Das Buch ist fast fertig. Wäre da nur nicht der Schluss, der mir mal wieder Sorgen bereitet. Was macht Marina? Verlässt sie ihren Einsiedler wirklich? Kann sie sich das nicht noch einmal anders? Ich mag Bruno. Eigentlich sollte sie ihm noch eine Chance geben. Denke ich heute. Morgen möchte ich sie vielleicht nach Italien schicken und Bruno seinem Schicksal überlassen.  Aber warum sollte es auch beim Schreiben anders zugehen als im wirklichen Leben.
Man könnte mich für eine Einsiedlerin halten, wäre da nicht der Redner, mit dem ich abends manchmal bei einem Glasel kühlen Weines plaudere. Und der Mann von Gleichklang. Wir haben uns am See getroffen. Zum Schwimmen. Was für eine blöde Idee. Kurz vor dem Termin wurde ich panisch. Himmel. Da muss ich mich ja ausziehen. Warum habe ich da nicht früher dran gedacht? Der Redner beobachtete mich zunehmend erheitert.
„Warum stellst du dich eigentlich so an?“
„Ja mein Gott, sitzt du auf der Leitung? Da sieht der Mann mich schließlich nackig. Mich und meine Kilos.“
„Na und? Dann sieht er gleich, was er kriegen könnte.“
Männer! Das genau war doch das Problem. Aber meine Sorge war tatsächlich unbegründet. Meine Kilos wurden wohlwollend aufgenommen. Vielleicht der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

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