Die beiden Herren kamen etwas spät. Die Stadt war voll, sie waren mit dem Auto unterwegs. Ich saß derweil im kleinen Saal und hielt die Plätze frei. Eigentlich mag ich dieses Szenario nicht, aber was tut man nicht alles. Für Freunde und für „Die geliebten Schwestern“ auch. Für den Film also, der von den Mädels so gelobt wurde. Und auch Herr W. war begeistert. Vielleicht wäre ich es ebenso, wenn man die Luft im Saal nicht hätte schneiden können. Wenn man den Ton richtig ausgesteuert hätte. Wenn ich also alles hätte hören können.

Am Ende wurde es mir zu melodramatisch. Zu kitschig auch. Zu viel Kostüm, zu viele Kutschfahrten. Von mir aus hätte auch mehr gesprochen werden können. Andererseits hätte ich dann ja noch weniger verstanden. Diese drei Menschen waren freie Geister, das hat sich mir natürlich mitgeteilt. Und davon hätte ich gern mehr gehabt. Aber wenigstens habe ich jetzt Lust, die Schiller-Biografie zu lesen.

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