Mit dem Redner in unser Hauskino. Zwar bin ich stolze Besitzerin der Yorck-Karte, aber manchmal sehe ich eben fremd. In Babelsberg sogar ermäßigt, da ich auch noch einen Gilde-Pass habe. „Bevor der Winter kommt“. Ein Film von Philippe Claudel mit einem großartigen Daniel Auteuil und einer ebenso großartigen Kristin Scott Thomas. Hätte eine der typischen Geschichten werden können. Älterer Mann verliebt sich in junge Frau. Aber so einfach ist es Gott sei Dank nicht. Ein Mann stellt sich die Sinnfrage. Dann kommen ja auch im echten Leben oft die jungen Frauen. Und damit der Sinn.

Diese junge Frau im Film schickt rote Rosen, behauptet aber, es nicht zu tun. Und der Protagonist liebt tatsächlich seine eigene Frau. Aber war das hier (im Leben) schon alles? Es muss ja nicht unbedingt eine andere Frau sein. Aber was dann? Einem Menschen zuhören, der wenigstens einmal seine Geschichte erzählen will? Vielleicht. Die junge, Rosen schickende Frau hatte sowieso andere Pläne. Am Ende bin ich beeindruckt.

Und weil wir so beeindruckt sind, sehen wir uns auch noch „Plötzlich Gigolo“ an, den Film, in dem man Woody Allen mal wieder als Schauspieler erleben kann. Er überredet darin einen jüngeren Mann als Gigolo zu arbeiten. Natürlich bekommt er Prozente, und komisch ist das alles auch. Muss man aber nicht gesehen haben, kann man aber. Wenn man sich zum Beispiel „nur“ ein wenig entspannen will. Und es soll ja schlechtere Gründe geben für einen Kinobesuch.

An einer Stelle sagt Woody Allen, dass eine Frau eigentlich vier Männer braucht. Und diese These finde ich sofort absolut überdenkenswert. Nicht vier Liebhaber, das wäre vielleicht doch etwas mühselig, aber für jeden Lebensbereich einen. Weil ein Mann ja nie (Ausnahmen bestätigen die Regel ja nur) alle Bedürfnisse abdecken kann. Körper, Herz, Intellekt, nicht zu vergessen die alltäglichen Kleinigkeiten. Ja, vier ist eine gute Zahl.

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