Mit dem schlafenden Baby in seinem Buggy im Museums-Café. Wir sind die einzigen Gäste. Die Bedienung bringt Tee und Panini. Ich setze mich mehrmals um, damit ich den besten Blick hinaus habe. Immer rum um den Tisch. Und dann noch einmal von vorn. Meine Haare sind noch nass, heute musste es doch richtiges Wasser sein, nicht nur das „Feuchte-Tücher-Prinzip“. Dafür habe ich das Baby neben die Badewanne gestellt, da konnte es sich schön festhalten. Kein Geschrei. Nur interessiertes Beobachten. Dann hat es mir in den Bussen gekniffen und gekichert.

Ich lese ein zweites Mal Irvin D. Yalom. Wenn der Tod tatsächlich das Ende ist, und ich gehe davon aus, dass es so ist, dass da keine Engel tröten und auch niemand sonst, wie kann man sich diese Tatsache etwas schöner denken? Mister Yalom hat eine gute Idee. Eigentlich hatte wohl Epikur sie, aber das ist ja jetzt schnuppe. Denn ich werde keinen Kummer über meinen Tod spüren, und das gefällt mir. Weil nämlich da, wo ich bin, der Tod nicht ist. Und da, wo der Tod ist, da bin ich nicht.

Ich war auch vorher nicht. Und? Hat mich das beunruhigt? Nein! Warum beunruhigt mich dann die Zeit danach? Mit Logik wird man dem Thema nicht gerecht. Außerdem bin ich nicht beunruhigt, ich bin interessiert. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge.

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