Im Café Schäfers verbringe ich die schönsten Stunden des Tages. Hierher komme ich, wenn das Baby eingeschlafen ist. Mit etwas Glück sind mir zwei Stunden vergönnt. In denen ich nicht nur Schopenhauer lese. Ihn vertrage ich nur in kleinen Häppchen. „Das Leben ist eine missliche Sache, ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen, über dasselbe nachzudenken.“ Da haben wir etwas gemeinsam.

Nichts anderes tue ich hier, wenn es so aussieht, als würde ich nichts tun. Ich denke darüber nach, was ein gelungenes Leben ist, wann man eine Beziehung gelungen nennen kann, ob es jemals eine gelungene Liebe gibt, wie viel Nähe der Mensch, wie viel Nähe ich brauche, und da sind zwei Stunden eigentlich etwas knapp.

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