Die Freundin hat mir tatsächlich das Exposé geschrieben. Ich bin immer noch gerührt, berührt, und obwohl es ja mein Text ist, um den es geht, sogar ergriffen. Das hätte ich nie, niemals so schreiben können. Ich schicke es gleich weiter an Herrn W., bin gespannt, wie er es findet. Er kennt das Buch ja auch. Während es den Herrn gestern nach unserem Treffen noch in die Kneipe gezogen hat, wo er sich inmitten drittklassiger Banker (Zitat) dann gruselte, habe ich mir den Tatort mit Eva Matthes angesehen.

Hat mich nicht vom Hocker gehauen. Aber wenigstens gab es keine 20 Leichen. Das ist sonst ja chic. Auch in den Tatorten wird inzwischen gern gemetzelt. Mein Nervenkostüm ist zu schwach für diese Art von Krimis.

Habe eine Gemeinsamkeit mit Dame Matthes entdeckt. Nun ja, alle Menschen werden älter, natürlich auch wir beide. Aber diese Pfunde auf den Hüften. Da liegen wir gar nicht im Trend, der ehemals mollige Frauen gerade gertenschlank werden lässt. Und dann werben sie für Diäten oder entsprechende Drinks. Ist das gut (wir stehen zu unseren Kilos) oder nicht (wir haben keine Disziplin)?

Jedenfalls will ich sehr hoffen, dass sie nicht aus diesem Grund den Tatort vom Bodensee mit seiner jetzigen Besetzung abschaffen wollen. Um ihn uns mit einer jungen und dünnen Schnepfe neu zu servieren. Das sind so Überlegungen, die einsame, übergewichtige Frauen anstellen könnten. Aber ich bin ja nicht einsam. Zumal ich heute schon wieder Besuch bekomme. Zwei Frauen aus meiner Drehbuchausbildung. Ich werde eine kleine Suppe kochen, und den Kamin heize ich auch an. Wir haben uns fast fünf Jahre nicht gesehen, ich bin gespannt, wie es den beiden ergangen ist. Drehbücher verkauft wohl keine, das wüsste ich.

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