Vom Mopedfahrer der Hinweis, dass man „Kruso“ von Lutz Seiler als Hörspiel im Radio hören konnte. Hat er natürlich gemacht, und gut fand er es auch wieder. Das Buch haben wir ja beide mit großer Begeisterung gelesen. Obwohl manche sagen, es wäre vor allem eins für Ex-Ossis. Er Ex-Wessi. Die Freundin dagegen verspürte beim Lesen immer einen gewissen Widerwillen. Die Sprache hätte ihr schon gefallen, aber sie wüsste nicht, was der Autor ihr mit seiner tollen Sprache sagen wolle. Und ein wirkliches Anliegen hätte sie auch nicht gespürt. Deshalb vorzeitiger Abbruch.

Mir hat Kruso auf alle Fälle etwas gesagt. Sogar eine Herzensangelegenheit hat er damit getroffen. In diesem Buch wird  ja auch eine gesellschaftliche Utopie beschrieben. Kurz vor dem Untergang der DDR, gerade mal von ein paar Außenseitern gelebt. Und dann die Botschaft. Krusos Botschaft. Man muss sein Land nicht verlassen, man muss nicht fortgehen, wenn man innerlich frei ist. Aber wenn man doch gehen muss, weil man es nicht mehr aushält, weil man verfolgt wird – auch sehr aktuell heute – dann nehmt Ihr anderen Euch der Abtrünnigen, der Verfolgten und Flüchtigen an, teilt das, was Ihr habt. Vielleicht hätte er weniger Worte benutzen können, 200 Seiten weniger meinetwegen, aber ich habe über weite Strecken mit roten Ohren gelesen. Und das eben nicht nur, weil es um MEINE Insel geht.

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