Die Freundin hat etwas vorbereitet für ihre liebe Schwester. Eine Art Überraschungsparty ohne Party. Am letzten Arbeitstag. Der Abschied von einem langen Arbeitsleben. Und natürlich keiner für immer. Ich kenne kaum Menschen, die wirklich „nur“ Rentner sind. Die machen alle noch was. Manche weil sie müssen, weil die Rente so winzig ist, aber oft ist es eine Kombination aus „müssen“ und „wollen“. Und deswegen glaube ich, dass auch N. in ein paar Monaten wieder aktiv werden wird.

Es gibt sie ja wirklich. Menschen, die Spaß haben an dem, was sie tun. Und die gern noch länger arbeiten würden, nicht nur bis 67, wenn man sie denn ließe. Andererseits sehe ich ein, dass es Unsinn ist, wenn junge Menschen mit Familie arbeitslos sind, während die Alten auf ihren schönen Jobs sitzen. Die sitzen da nicht nur drauf, die machen ihre Arbeit noch richtig gut. Aber.

Ich habe vorgebeugt. Habe gesagt, ich käme zwar, brächte auch den selbst gemachten Hummus mit – jede wurde um eine kleine Gabe fürs Buffet gebeten – , dass es aber sein kann, dass ich vorzeitig wieder aufbreche. So ist es im Moment nun mal. Gott sei Dank muss ich bei den Schwestern keine Fassade aufrecht erhalten.

Dann wird es tatsächlich eine Überraschung. Was mich überrascht. Fünf Frauen am festlich gedeckten Tisch im Garten, der Prosecco bereits eingeschenkt, und als N. dann auftaucht, singen wir ein Lied für sie. Jede in einer anderen Tonlage, auch der Text variiert, aber das macht nichts. Sie weint vor Rührung. Und dann wird sie auch noch von jeder ordentlich gedrückt.

Das Essen köstlich, die italienischen Nudelsalate, die Schnittchen mit Lachs, die süßen Erdbeeren, alles ist fein, auch mein Hummus wird gelobt, nur habe ich nach zwei Stunden das Gefühl, ich könnte mal wieder ins Koma. Auf der Stelle. Und wirklich leicht ist es für mich sowieso gerade nicht, wenn ich auf mehr als zwei Menschen treffe. Adieu also. Aber schön, dass ich dabei war.

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