Plötzlich ging es ganz schnell. Es dauerte keine Stunde, und ich hatte aus den paar Sätzen eine Rede geschrieben. Ein paar Kleinigkeiten fehlen vielleicht noch, aber das sind Peanuts. Warum sträube ich mich eigentlich manchmal so? Gestern vor unserem Abschied mit Freundin D. noch ins Ballett. Sie hat es tatsächlich geschafft, mein Interesse zu wecken. Das Ballett der Komischen Oper wird aufgelöst. Deswegen gibt es die LAST DANCES.

Wir haben das Stück einer Australierin gesehen. Metamorphose. Was für ein wunderbarer Abend. Ich kam mir vor wie ein staunendes Kind. Meine Augen bestimmt so groß wie Untertassen. Wie konnte mir ein solches Vergnügen bisher nur entgehen? Was bin ich nur für eine Ignorantin!

Heute Nacht träumte ich, dass ich bei einer Zeitung arbeite und dort eine Beschreibung abliefern muss. Das konnte ich aber nicht. Ich sagte „Das ist nicht gerade meine Stärke, aber ich versuche es“.

Vielleicht gilt das doch eher für die Rede, die ich halten soll. Denn natürlich ist es etwas völlig anderes eine Rede zu schreiben als sie zu halten. Davor graust es mich. Ich musste noch nie eine Rede halten, wenn ich von den paar Minuten freier Improvisation zur Silberhochzeit meiner Eltern einmal absehe. Ich fühle mich wie vor einer Prüfung. So viele Menschen, die ich gar nicht kenne, die aber meine Mutter kennen. Die vielleicht eine ganz andere Sichtweise auf sie haben. Manchmal ist das Leben wirklich schwer.

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