Bevor die Vögel mit dem Singen anfangen bin ich wach. Fühle mich innerlich wie erstarrt. Als wäre etwas gefangen in einer Hülle. Die Gefangene bin ich. Natürlich.  Nur welche? Kurze Zeit später klopft das Herz, als wollte es heraus. Da ist noch etwas lebendig. Und dieser Gedanke „ich lebe“, der bringt gleich wieder eine Flut von Tränen hervor. Obwohl ich mir doch sicher war, da ist nichts mehr. Keine Flüssigkeit. No-thing.

Später kommt dann das schlechte Gewissen. Ich habe mich in der Gruppe geoutet. Wollte nicht herumeiern und Phantasien darüber anregen, was mit mir los sein könnte. Aber war das klug? Jetzt heißt es vielleicht, sie ist nicht belastbar. Zumal ich das im Moment selber denke. Anderen nicht zumutbar. Aber wären sie dann so nett? So verständnisvoll? Und den Eindruck habe ich. Als würden sie mich nicht nur verstehen, sondern auch so akzeptieren in meinem So-Sein.  Und auch diese Überlegung muss beweint werden.

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