Da die Deutschlehrerin der Spanierin verreist ist, da ich mich außerdem daran erinnert habe, wie viel Spaß mir das Unterrichten unseres Chinesen (Formulierung politisch nicht korrekt, ich weiß) gemacht hat, und dann erinnerte ich auch noch die Art und Weise, wie man mit Gedichten eine fremde Sprache vermitteln kann, das funktionierte doch wunderbar bei der Performance vor ein paar Wochen, jedenfalls haben wir heute ein Gedicht von Lilly Brett erarbeitet.

Auch wenn die Spanierin am Anfang nur die Hälfte bzw. Bahnhof verstand, las sie den Text so, dass ich eine Gänsehaut bekam. Sie hob und senkte die Stimme an den richtigen Stellen, vielleicht ist das eine Art Veranlagung, ihre Unsicherheit passte perfekt zum Inhalt. Als sie dann später verstanden hatte, war auch sie berührt.

Und ich fühlte mich inspiriert, lebendig, gut. Und erinnerte gleich weiter, dass ich mir vor langer Zeit doch vorgenommen hatte, mein Gedächtnis zu trainieren und den grauen Zellen ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Gedichte zu lernen also.

So etwas nehme ich mir vor, lerne dann auch ein Gedicht, vielleicht auch zwei, und das war es dann. So wird es vielleicht auch diesmal sein, aber egal. Ich habe heute dieses Gedicht gelernt. Und das hat auch gar nicht lange gedauert. Was auch nicht erstaunlich ist, da wir es Dutzende Male gelesen haben. Und jetzt gleich werde ich es noch einmal laut sprechen, vielleicht laufe ich dabei auch hin und her in diesem schönen hellen Zimmer. In dem ich ja bleiben könnte….

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