Die Sonne schon da. Der Garten glänzt. 19 Grad. Alles feucht. Waschküchengefühle. Ein 15jähriger wurde festgenommen, weil er angeblich ein Attentat geplant hatte. Das hat der Kroate in seinem kroatischen Sender gehört. Auf Spiegel online finde ich nichts dazu. Liegt das am morphogenetischem Feld? Diese Anhäufung von Anschlägen? Auf meinem AB der Cousin vom Redner. Wann ich denn jetzt nach Göttingen komme. Ich habe vergessen, ihm mitzuteilen, dass ich den Besuch in Celle, also auch den Besuch bei ihm und seiner netten Frau, verschoben habe.

Richtig wach bin ich noch nicht. Dabei habe ich bestimmt acht Stunden geschlafen. Außer mir sind gestern noch sechs andere zu dem Treffen im Garten gekommen. Allerdings waren damit gerade mal zwei Gruppen vertreten. Die Neuigkeiten ganz gut. Zumindest einen Praktikumsplatz haben die meisten, und für die Hälfte aus unserer Gruppe wird es anscheinend auch Jobs geben.

Bei einigen der Anwesenden war immer noch zu spüren, wie sie die Arbeit mit dem Kroaten beflügelt hat. Und um diese Gefühle geht es ihm, bzw. darum, wie wir sie weitergeben können. Nicht weitergeben, aber wie wir mit ihm zusammen Räume schaffen, in denen wir mit diesen Gefühlen, eigentlich mit uns selbst, in Kontakt kommen. Mit dem, was in uns lebendig ist, was zum Ausdruck gebracht werden will, oder wie auch immer man das nun nennen möchte.

Ende August sollen die ersten Workshops starten. Mit Geflüchteten und mit anderen Interessierten. Die Freundin und Nachbarin hat schon Interesse bekundet. Wenn wir dabei sein, wenn wir zum Team gehören wollen, dann bitte bis zum Wochenende eine Email.  Wer weiß, was sich daraus für neue Verbindungen ergeben.

Obwohl es interessant klingt, spüre ich nicht dieselbe Begeisterung wie vor ein paar Wochen. Trotzdem möchte ich mitmachen, keine Frage. Vielleicht bin ich weniger euphorisch, weil ich mich wieder daran erinnert habe, dass ich diese Gefühle auch ohne ihn in mir erzeugen kann. Ich vergesse das nur manchmal. Aber wenn ich schreibe, fühle ich auch manchmal diese Lebendigkeit, diese Quelle. Als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Oder wenn ich etwas für jemand anderen mache, ohne dafür eine Belohnung zu erwarten. Und die Gefühle stellen sich auch ein, wenn ich mit der Spanierin deutsch lerne. Wenn wir Gedichte üben. Allerdings werde ich dabei von niemanden ermutigt, Grenzen zu überschreiten. Und das ist mit ihm schon passiert. Also. Ich werde bestimmt noch eine Menge lernen. Und so sollte es sein.

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