Wir haben keine Kerzen gebraucht, keine Batterien, kein extra Trinkwasser. Eventuelle Hamsterkäufe waren überflüssig, die Berliner sind nicht eingeschneit. Anders die Brandenburger. Bei den Eltern draußen liegt der Schnee meterhoch. Die Mutter hat gerade zwei Stunden geschippt, das muss man sich mal vorstellen, wenn man irgendwo eine Tür öffnet, kommt einem gleich 1 Meter Schnee entgegen. Wahrscheinlich übertreibt sie. Beim Telefonieren habe ich die Füße auf dem Schreibtisch.

In der Stadt sind immer noch Menschen zu Fuß unterwegs, allerdings dämpft der Schnee nicht nur die Geräusche, man kommt auch nicht so schnell voran. Die Zeit zwischen zwei Terminen habe ich gestern zu einem kleinen Frühstück im Cafe genutzt. Da ich den Laptop dabei hatte, wollte ich im Anschluss noch ein wenig arbeiten. Ich mag es, in Cafes oder Kneipen zu schreiben. Nach einer Weile höre ich das Stimmengewirr nur noch als fernes Rauschen.

Gestern hatte ich Pech. Die angenehmen vor sich hin plätschernden Gespräche um mich herum wurden immer wieder von einer einzelnen Stimme übertönt. Eine junge Frau, Kleinkind und Freundin dabei, telefonierte ununterbrochen. Kaum hatte sie den Aus-Knopf gedrückt, war der nächste Anrufer da.  Papa? Du warte mal, ich spreche gerade mit Mutti. Mama? Du warte mal, da ist der Papa dran, ich muss ihm mal kurz. Mit Papa ging sie strenger um als mit der Mama. Der wurde angewiesen, sich in einer halben Stunde noch einmal zu melden. Denn mit ihm hatte sie doch gerade erst. Was gibt es denn noch? Ein großes Problem ist die Oma, die im Heim ist, ins Heim soll. Das würde die junge Frau auf gar keinen Fall dulden. So kann man nicht mit Menschen umgehen. Darüber wurden dann auch noch ein paar Tanten und Onkel informiert. Furchtbar, sagte sie zu ihrer Freundin. So geht das seit Wochen. Aber schön, dass wir mal wieder miteinander reden konnten………..

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