Während es in der Wohnung langsam warm wird, sitze ich mit dem Laptop im Bett. Verknüpfe Arbeit und Vergnügen. Lese und schreibe Mails, mache erste Notizen zu dem gestrigen Interview, versuche, den roten Faden zu finden. Der zweite Kaffee ist ausgetrunken, auch die Nachrichten sind überflogen. Die Sonne scheint in den Hof. Der Mann meldet vom Balkon – 10 Grad. Vielleicht sollte er bei dieser Kälte doch lieber drinnen rauchen. 

Das Krankenhaus, das man vorletzte Nacht von Schönefeld Richtung Port-au-Prince verfrachtet hat, müsste längst dort angekommen und aufgebaut sein.  Gestern las ich von einem Mann, der verschüttet war und überlebt hat, weil er ein Handy dabei hatte, das ihm nicht nur Licht spendete sondern ihm auch sagte, wie er seine Wunden versorgen konnte.

Während ich noch darüber nachsinne, wie froh wir über die Errungenschaften der Technik sein können, fällt mir die Dokumentation ein, die ich gestern Abend auf Arte gesehen habe. Akazienbäume, die sich gegen Antilopen wehren, die ihnen die Blätter vom Baum fressen. Diese Bäume sind in der Lage, bestimmte Giftstoffe zu entwickeln, die den Fressern den Tod bringen.  Und auch Pflanzen schlafen, sagen die Forscher. Sogar tanzen können sie und sich erinnern.

Die Wissenschaftler finden das alles heraus, sie können die chemischen und physikalischen Prozesse benennen, die ablaufen, nur warum das so ist, das wissen sie nicht. Könnte man da nicht auf die Idee kommen, dass eine höhere Ordnung oder Kraft am Wirken ist, die das alles anstupst und organisiert? Nein? Gibt es nicht? Woher kommt denn der Impuls, sich den Verhältnissen anzupassen? Jede Antwort bringt neue Fragen. Und das ist auch gut so. So werden wenigstens die Wissenschaftler immer genug zu tun haben.

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