Die Stadt hat mich wieder, die Seele ist noch unterwegs. Oder sie ist gleich da geblieben. In dem Dorf, das aus 7 Häusern besteht, und in dem auch nicht viel mehr Menschen leben. Ein junges Paar betreibt einen Hof und auch einen kleinen Laden. Dort sind wir vorgestern zu späterer Stunde hin gestapft, die Taschenlampe beleuchtete den Weg, der unter der Schneedecke verdammt glatt war, ein Schneetreiben, wie ich es aus der Kindheit erinnerte. Der Laden geschlossen, was aber kein echtes Problem darstellte, wurde er eben wieder aufgemacht.

Zurück in das gemütliche Haus, die Arme voller Holz, Futter für den Bollerofen, der auch weiterhin seine angenehme Wärme verbreiten sollte. Bis weit in die Nach hinein reden, sich gegenseitig aus dem Leben erzählen, und obwohl eigentlich fremd, sich doch vertraut und verstanden fühlen. Kostbare Momente, die das Leben nicht ständig bereit hält. Wofür es bestimmt Gründe gibt.

Nun sitze ich wieder zu Hause an meinem Schreibtisch, schau hinaus in den Hof, vom Dach tropft Tauwasser, und ich hoffe, dass der Wasserfleck im Zimmer nebenan nicht größer wird. Der Text für den Antrag für das Stipendium ist noch nicht ausgedruckt, der Begleitbrief noch nicht geschrieben, der Drucker weigert sich zu drucken. Auch die beiden Zahnärzte meines Vertrauens arbeiten heute nicht. Warum eigentlich? Mir ist ein Stück von der Krone abgebrochen. Sehe aus wie Pippis Großmutter. Ich fürchte, da bleibt mir nichts anderes übrig, als nach getaner Arbeit ins Kino zu gehen und im dunkeln durch meine Zahnlücke zu pfeifen.

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