Das Café Barbar ist geschlossen. Solche Überraschungen mag ich nicht. Die Kneipe daneben ist eigentlich gemütlich, wäre da nicht die Lautstärke. So empfindet man das, wenn man aus der sensorischen Deprivation kommt. Fand der Mopedfahrer nicht witzig. Er war natürlich mit dem Rad unterwegs. Was ich bei diesem Wetter und überhaupt verrückt finde. Da hat es ihn später gefreut, wenn die Freundin von Snowden den jungen Mann zu mehr Bewegung anregen wollte. Siehste. Solche Frauen gibt es auch, sagte sein Grinsen.

Nach dem Film „Snowden“ hätte ich gern geraucht und ein alkoholisches Getränk zu mir genommen. Stattdessen habe ich mich  innerlich aufgewühlt in die S-Bahn gesetzt. Wir wissen von all diesen Schweinereien. Es hat uns kurz aufgeschreckt, so wie uns vieles erschreckt, und dann machen wir einfach weiter, als wäre nichts geschehen. Ja mein Gott, alle Länder spionieren ihre Einwohner und sich gegenseitig aus. Hatte der  Mopedfahrer zum Abschied noch gesagt. Da hat er Recht. Wird es dadurch besser?

Besonders verstört hat mich die kleine Erzählung eines NSA-Mitarbeiters. Die Szene ist leider etwas untergegangen im Party-Small-Talk. Bei ihren Einsätzen gegen den Terror haben sie zufällig ein kleines Kind erschossen, und damit das nicht auffliegt, haben sie dann ein paar Tage später bei der Beerdigung die ganze Familie ausgelöscht. Unauffällig. Puff. Der modernen Technik, Drohnen und Co. sei Dank. Wie kann man da Mensch bleiben? Die sind auch nicht viel anders als Adolf Eichmann, der sich darauf berufen hat, dass es sein Wollen ja nicht gewesen sei. Das ist eigentlich nicht die Welt, in der ich leben möchte. Aber was mache ich mit dieser Erkenntnis…..

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