Neben mir liegt das Smartphone. Da läuft der Mitschnitt von unserem Auftritt am Freitag. Das Keybord ziemlich laut. Und wir manchmal doch ein wenig daneben. Der Hund hat sich in den Flur zurückgezogen. Eigentlich ist er taub. Zumindest behauptet die Freundin das. Sie ist mit dem Baby an der Uni, während ich an ihren Laptop darf. Wie anders doch der Alltag einer – Gott sei Dank nur manchmal alleinerziehend –  Mutter ist. Mädchen wecken, für Schule und Kita her richten, Öfen anheizen, auch der eigene Körper braucht etwas Pflege, das alles mit dem Baby im Beutel am Körper. Und mit guter Laune, was sonst.

Ein paar Dinge kann ich ihr in den paar Tagen abnehmen, und morgen Abend ist auch der Kindesvater wieder vor Ort – was da aber immer noch übrig bleibt. Gestern waren wir nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt mit den Kindern, ich war auch zum ersten Mal in der Kirche am Hallmarkt. Und weil da außer uns gerade keine anderen Besucher waren, musste es sein. Oh hail king Jesus, oh hail Emmanuel! Ein weiterer Anlass für die Große, sich fremdzuschämen. Erst die beiden singenden jungen Männer am Markt, und jetzt auch noch ich. Da kann sie schon mal üben für die Zukunft. Anlässe wird es noch genug geben, ich erinnere mich. Und ehe man sich versieht, zack, schämt man sich nicht mal mehr für sich selbst. Oder nur noch sehr, sehr selten.

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