Nachdem ich mich vom Hausmann verabschiedet habe, war plötzlich auch meine Stimme weg. Die ich eigentlich hätte schonen sollen. Was natürlich nicht gerade einfach ist, wenn Abschiede in der Luft liegen. Wenn man weiß, dass man in der nächsten Zeit nicht mehr so viel Gelegenheit zum Reden hat. Und wenn längst noch nicht alles gesagt ist. Mit dem Hausmann ist vor vier Monaten ein neuer Aspekt in die WG gekommen. Ein Stück echte Gemeinschaft. Weniger Zweck. Dazu dieser schräge Humor.

Koch- und Backkünste. Die handwerkliche Begabung. Und auch ein Glas Wein (oder zwei) konnte ich mit ihm trinken. Nicht zu verachten, wenn man von lauter Asketen umgeben ist.  Aber wer weiß schon, ob wir uns nicht noch einmal wiedersehen. Ich würde gern die Kirche am Bodensee besuchen, von der er mir so beeindruckende Fotos gezeigt hat.

Und für morgen habe ich mir Klausur verordnet. Keine Ausflüge in die Stadt, das wäre sowieso noch zu früh, aber auch keine Gespräche, keine Wortwechsel, Ruhe eben. Die ich mir mit einem guten Crémant verschönern werde. Jetzt, wo meine Leber nicht mehr mit dem Verstoffwechseln von Medikamenten beschäftigt ist…..

1 Kommentar

  1. Mr Houseman
    geschrieben am 2. Januar 2017 um 19:23 Uhr| Permalink

    Ich erwartete eine Zweck-WG, und fand eine Soul-Mate.

    Freue mich schon auf unseren nächsten gemeinsam Crémant 🙂

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