Mit Herrn W. in den Hackeschen Höfen verabredet. Drei Filme zur Auswahl. Da uns der Sinn nach ein wenig Heiterkeit und Leichtigkeit stand, entschieden wir uns für „La la Land„. Tolle Eingangsszene, danach ging es bunt und fröhlich weiter. Schöne Menschen, gut gekleidet, die Häuser haben einen Pool, alle sind gut drauf, und gesungen wird eben auch immer wieder. Was wir ja vorher gewusst haben. Ganz so vorhersehbar ging es dann Gott sei Dank doch nicht weiter.

Reminiszenzen an Filmklassiker, von denen ich einige bestimmt gesehen habe, an die ich mich aber nicht erinnern konnte. Machte aber nichts. Und eigentlich eine schöne Geschichte. Von zwei jungen Menschen, die davon träumen, Künstler zu sein – sie spricht immer wieder erfolglos in Castings vor, er ist Jazzmusiker und träumt vom eigenen Club, in dem die Musik gespielt wird, die er mag – irgendwann kommen die beiden dann auch zusammen und unterstützen sich gegenseitig darin, dran zu bleiben an ihrem jeweiligen Traum.

Mich hatte der Film an der Stelle, als Ryan Gosling Emma Stone erklärt, warum er Jazz liebt, was das Besondere an dieser Musik ist. Wurde der Mann eigentlich schon im Anzug geboren? Ich bin immer wieder beeindruckt. Und Emma Stone,  so zart und verletzlich, auch sie berührte mich. Der Song „City of Stars“, wunderbar. Bei „The fools who dream“ musste ich sogar weinen. Ein modernes Märchen, das aber ein nicht gar so märchenmäßiges Ende hatte. Was wir gut fanden. Aber natürlich, der amerikanische Traum, der lebt fort. Wenn man etwas nur richtig will, wenn man hart daran arbeitet, dann klappt das auch. Wenn es doch immer so wäre wie im Märchen.

Später haben wir dann noch über Filme im Allgemeinen und diesen und den Wenders Film im Besonderen gestritten. Der übrigens dem Herrn W. viel besser als mir gefallen hatte. Ich möchte ja immer berührt und verändert werden. Was Herrn W. manchmal ärgert. Kann man denn nicht auch durch Bilder verändert werden? Kann man. Das gebe ich zu. Und „Die schönen Tage von Aranjuaz“ haben mich durchaus zum Träumen angeregt. In einem solchen Haus schreiben, diesen Garten, aber das ist mir zu wenig. Wenn ich nur an die Stelle denke, in der die Frau von dem Lichtstrahl sprach, der durch ein Astloch in der Hüttenwand fiel, und dann wurden sie und der Mann von Kopf bis Fuß von diesem Licht eingekleidet. Oder so ähnlich.

Ach, ich bin in der Tat abhängig von Geschichten. Und falschen Pathos mag ich schon gar nicht. Herr W. aber auch nicht. Aber Filme überhaupt, da sind wir uns immer einig, wie arm wäre die Welt ohne sie.

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