Mit Herrn W. ins Odeon. Ich hätte mir Manchester by the Sea auch synchronisiert angesehen, aber das geht mit diesem Mann nicht. Auch nicht, wenn er den Film zum zweiten Mal sieht. OmU ist ja auch besser. Ich bin nur manchmal zu faul. Casey Affleck als Lee Chandler eine echte Entdeckung. Wie er diesen in sich selbst eingesperrten Mann spielt, von dem man eine halbe Stunde lang nicht weiß, warum er so ist, wie er ist, sehr beeindruckend.

Lee soll nach dem Tod seines Bruders der Vormund seines 16jährigen Neffen werden. Den er offensichtlich mag. Nur als Vormund sieht er sich nicht, und in Manchester by the Sea will er auch nicht bleiben. Deswegen soll der junge Mann mit nach Boston. Was der natürlich nicht will. Kein Wunder, er hat seine Freunde hier, mehr als eine Freundin, und das Boot vom Vater natürlich. Beeindruckend auch Lucas Hedges als Patrick.

Nach und nach erfährt man in Rückblenden die Geschichte von Lee und Randi – Michelle Williams ebenfalls sehenswert – und dann versteht man, warum Lee ist, wie er ist. Eine schwierige Geschichte um Schuld und Vergebung, die uns beide einige Male zu Tränen rührte. Die noch dazu ohne falschen Pathos auskam, wenn ich mir die Musik mal wegdenke. Albioni. Das hätte nicht sein müssen. Herrn W. hat es aber nicht gestört. Das erörterten wir später bei einer kleinen Mahlzeit und leckeren Wein in der Akazienstraße. Den Namen des Etablissements habe ich leider vergessen. Aber schön war es. Und geweint haben wir dann auch nicht mehr. Ziemlich guter Film, da waren wir uns einig.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*