Das gewohnte unangenehme Gefühl, dazu noch Schmerzen beim Aufwachen. Sitzen, laufen, stehen, alles tat mal wieder weh. Und dann zwei Museen hintereinander.  Um weiter unsere Aufmerksamkeit zu schulen? Die Gruppe ein wenig geschrumpft. Wie bin ich nur darauf gekommen, alte Musikinstrumente wären langweilig? Nicht, dass mich ihr Aussehen interessiert hätte. Aber die Klangbeispiele. Gleich am Anfang. Das waren nicht nur ein paar vereinzelte Tränen, das war ein Fluss. Auch beim zweiten Hören. 

Ich weiß nicht, was diese Emotionen ausgelöst hat. So wie ich auch nicht weiß, warum ich manchmal weinen muss, wenn ich eine Kirche betrete. Gotik bevorzugt. Es spielt auch keine Rolle, weil ich mich danach meist aufgeräumter  fühle als vorher. Mit mir im Reinen. Ich wäre gern noch geblieben. Hätte gern noch länger die Glasharmonika betrachtet, noch viel mehr gehört. Vielleicht brauche ich einen zweiten, einen dritten Besuch.

Weiter zur Gemäldegalerie, wo ich mir zusammen mit einer anderen Frau vor allem den Garten der Lüste ansehen sollte. Dieses Paradies wäre meine Hölle. Ich wusste nicht, wohin ich als erstes schauen sollte. Viel zu viele Details. Die großen Erdbeeren, die Vögel, all die nackten Menschen, die herum flattern, fliegen, sich gegenseitig füttern, vögeln, sich in Kugeln kugeln, was auch immer, das schien mir so öde. Außerdem störte mich das Gerede der Männer neben mir. Ich wollte mir Hieronymus Bosch nicht erklären lassen, ich wollte in Ruhe schauen. Aber eigentlich wollte ich zurück zu Schryari und Krummhorn.

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