Am Ende der sehenswerten Dokumentation „Neo Rauch – Gefährten und Begleiter“ fragt der Maler in die Kamera. „Wer bin ich, wenn ich nicht male?“ Erstaunlich. Auch er also. Oder gerade jemand wie er? Weil berühmt? Andere fragen sich, wer sie sind, wenn sie nicht schreiben, nicht unterrichten, nicht dies oder das tun, keinen Job haben. Nach den letzten drei Wochen denke ich mal wieder, ich bin das, was sich in mir manchmal so lebendig fühlt. Was so einverstanden ist mit allem, was sogar eine Verbindung spürt zu denen da draußen. Und wenn ich so fühle, sind alle weiteren Zuschreibungen unwichtig. Leider denke ich mit leichter Panik dann auch gleich daran, dass nächste Woche das Praktikum vorbei ist. Kann ich meine Erfahrungen konservieren? Die Energie von mir aus halten? Schreiben wäre schon mal eine Methode, meine Methode, und was noch? Manchmal sind das ja nur Kleinigkeiten, die eine Veränderung im Fühlen bewirken.

Ich möchte schon wieder ein Rezept. Mach dieses, lass jenes. Wo ich doch weiß, dass es so ganz bestimmt nicht funktioniert. Aber ich könnte noch über eine andere Aussage von Neo Rauch nachdenken, ich habe sie mir extra aufgeschrieben. Er möchte „als Vertrauter im Vertrauten wahrgenommen werden.“

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