Das Normalste ist das Schönste. Jedenfalls empfand es Christoph Schlingensief nach seiner Krebsdiagnose so. Ich lese ein zweites Buch von ihm. Und überlege, ob ich mich vielleicht deswegen immer wieder mit dem Tod beschäftige, weil mich diese Konfrontation – auch wenn ich (vielleicht) nicht demnächst sterbe – für die Schönheit des Alltäglichen sensibilisiert. Für die knuffigen Wolken über mir z. B., als ich gestern in Ludwigsfelde im Natronbad schwebte.  

Wolken gibt es ständig, nur fallen sie mir nicht immer auf. Oder ich sehe sie, aber sie lösen nichts in mir aus. Kein Gefühl. Weil ich sie nicht wirklich sehe. Und wenn ich so wie heute beim Kräuterbeet anlegen mit beiden Händen in der Erde stecke, dann ist das eben oft nur irgendeine Tätigkeit, die erledigt werden muss. Es findet kein wirklicher Kontakt statt. Die Schönheit, die in diesem Moment liegt, verpasse ich. Weil ich nicht da bin. Was mir aber immerhin von Zeit zu Zeit auffällt.Und jetzt muss ich mich ausstrecken, damit ich die überaus leckeren Kässpatzen verdauen kann, die der Hausmann heute für die WGler bereitet hat.

1 Kommentar

  1. geschrieben am 15. April 2017 um 05:38 Uhr| Permalink

    details wahr zu nehmen ist weg nach zufridenheit und paar übungen habe ich in Kurs gezeigt . In Moment sind wir am Vrgada kleine Insel in Nähe von Zadar.
    umarmung von JuliaAglajaOrnelaNiksa

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