Die Wiese frisch gemäht. Das Moos unter meinen nackten Füßen so weich. Eine Amsel pickt in immer kleiner werdenden Kreisen um meinen Sitzplatz herum. Das hat sie gestern schon gemacht. Den Schnabel gut gefüllt fliegt sie fort, ist aber schnell wieder da. Das Nest kann nicht weit sein. Von dem Film über Beuys, den ich gestern in netter Herrengesellschaft gesehen habe, ist mir leider nicht viel in Erinnerung geblieben. Die Performance mit dem toten Hasen, dem er die Kunst erklärt. Das schwarze Bild mit dem menschlichen Körper in der Mitte. Eingeschlossen.  Dazu passt dann wieder eine Zeile aus dem Rilke-Gedicht, das ich gerade lerne. Verwandt durch mein Dunkelsein. Und dieses  Gesicht natürlich, diese Augen, die mich von der Leinwand her festzuhalten schienen.

Durch die geöffnete Balkontür höre ich das Klappern von Besteck. Der Franzose nimmt sein Mittagessen auf der Terrasse ein. In der Küche raschelt der Hausmann. Und ich sollte mich langsam ins Bad bewegen, damit ich bei der Leserunde nicht unangenehm auffalle.

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