Sie hatten ihm ein paar Zähne ausgeschlagen. Eine Katastrophe für einen Trompeter. Mühsam musste er eine neue Technik entwickeln, noch einmal neu lernen. Und deswegen saß er aus dem Mund immer weiter blutend in der Badewanne und hörte nicht auf zu spielen. Denn das war alles, was er wollte. Einer der eindrucksvollsten Momente für mich in dem Film „Born to be blue„. Er nahm das Methadon und blieb für eine Weile clean.

Ob er tatsächlich in dieser Zeit eine Frau hatte, die er so liebte? Ich weiß wenig über Chet Baker. Ethan Hawke in dieser Rolle auf alle Fälle beeindruckend. Eine zerrissene Künstlerseele, die sich in jede einzelne Note hineinfühlen konnte, die allerdings glaubte, dafür Drogen zu brauchen. Angeblich spielte Chet Baker in den Jahren nach dieser Schlüsselszene, in der er zwischen dem Schuß und Methadon entscheiden musste, die beste Musik seines Lebens, blieb aber bis zu seinem Tod 1988 heroinsüchtig. Und ich liege jetzt im Dunkeln, höre das Album „Chet“ und werde melancholisch.

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