Die Hallenser Freundin mit den Kindern zu Besuch in Pankow. Bevor sie heute wieder nach Hause gefahren ist, haben wir uns noch schnell auf einen Kaffee am Zionskirchplatz getroffen. Schnell vor allem. Ich brauchte für eine Strecke fast genauso lange wie sie, die mit dem IC aus Halle gekommen ist. Croissants und Milchschaum für die Mädchen,  Cappuccino für uns, das Baby hat seine eigene Nahrungsmittelstation, und danach wollten wir eigentlich auf den Spielplatz.

Nicht, dass wir uns verquatscht hätten. Aber da ist immer so viel zu teilen, auch wenn wir erst vor ein paar Tagen  miteinander telefoniert haben, und mit den Unterbrechungen dauert das ja auch länger (du hast recht, ich glaube auch, dass das ein männliches Pferd ist, gibst du deiner Schwester bitte ein paar Buntstifte ab, nett, dass sie in deinem Heft malen kann, toll hast du das gezeichnet, nein, ihr geht bitte nicht auf die Straße, musst du eigentlich mal aufs Klo?) und dann hatten wir schon wieder einen Wolkenbruch.

Langsam geht mir das auf den Keks. Zumal ich mich noch zum Spaziergang mit dem Hund verpflichtet hatte. Manche Straßen unter Wasser, da musste von Stein zu Stein gesprungen werden, meine Schuhe kurz vor der Auflösung, sogar mein Notizbuch hat etwas abbekommen. Trotz Schirm und Rucksack.

Und nun regnet es seit Stunden. Das wird den Tomaten nicht gefallen. Die Terrasse so nass, als wäre da gar kein Dach. Die Eigentümerin möchte da aber nichts reparieren. Wenn man wüsste, was sie plant. Warum sie mit ihren Enkelinnen hier war. Die angeblich nur mal „kurz“ schauen wollten, wie ihre Urgroßeltern gewohnt haben. Die junge Frau mit dem Kind, die jetzt auch in einer WG lebt, die könnte doch genauso gut hier.

Stopp. Jetzt bin ich hier. Sind wir hier. Ich höre den Regen, rieche, dass in der Küche der Syrer ganz offensichtlich für seinen Besuch kocht, über alles andere kann ich mir Gedanken machen, wenn es so weit ist. Das Fenster, das kann ich allerdings jetzt gleich schließen.

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