Schon seit zwei Tagen ist kein Putz mehr von der Decke gefallen. Aber jetzt regnet es. Ich mache mir Sorgen, was da wohl auf dem Dach passiert. Dem Hauseigentümer habe ich einen immer noch freundlichen Brief geschrieben, da er auf die Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter nicht reagieren möchte. Manche Dinge kann man aussitzen oder so lange ignorieren, bis sie sich von selber erledigt haben. Oder man tut gleich so, als ginge einen das Ganze nichts an. So wie es auch viele Kinobesucher mit ihrem Müll handhaben.

Das beobachte ich schon seit einer Weile, war jetzt aber von den Berlinale Gästen verwöhnt. Die gehen tatsächlich ins Kino, weil sie Filme lieben und die dazugehörige Atmosphäre schätzen. Sie verwechseln den Kinosaal nicht mit ihrem Wohnzimmer. Weder kauen sie mit offenem Mund Popcorn noch erklären sie ihrem Sitznachbarn die einzelnen Szenen. Und ihren Müll, den lassen sie auch nicht liegen. Im Kant-Kino dagegen am Sonntag nach der Abendvorstellung von „Ghostwriter“ in jeder Reihe leere Popcorn-Schachteln, Flaschen, Becher, Papiere aller Art. Weil da später sowieso jemand kommt, der den Saal putzen muss? Damit derjenige auch wirklich etwas zu tun hat und sich nicht nur auf seinen Besen gestützt ausruht? Sollten unsere Kinos eine Charme-Offensive starten, vielleicht „Sauberer unsere Kinos  – Mach mit!“, ich würde das sofort unterstützen oder mich um die entsprechende PR kümmern.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*