Eine  intime Runde beim nachträglichen Geburtstagskaffee der Freundin gestern. In der es gar nicht lange dauerte, bis wir bei einem für derartige Anlässe vielleicht ungewöhnlichen Thema angekommen waren. Eine der Frauen arbeitet ehrenamtlich mit Sterbenden. Da gab es nicht nur viele Fragen an sie, nach dem warum, dem wie, wir haben natürlich auch über uns geredet. Über unsere Ängste, unsere Wünsche und Hoffnungen, Erlebnisse, über das, was wir mit dem Tod verbinden eben.

Und ob wir glauben, dass danach noch etwas kommt. Für die einen war das gar keine Frage, irgendwas ist da noch, während ich zur kleineren Gruppe derer gehörte, die eher nicht daran glauben, aber natürlich nichts dagegen hätten, wenn da was käme oder wäre. Energie geht nicht verloren, das weiß ich natürlich. Und auch wenn ich als Tropfen im Meer aufgehe, oder wenn aus meiner Asche ein Grashalm wächst, mir wäre es lieber, ich hätte noch irgendein Gefühl von „ich“.

Beim Abschied fühlte ich mich inspirierter, lebendiger und den anderen näher als bei der Begrüßung Sogar gesünder kam ich mir, und das erstaunte mich doch sehr. Weil ich in manchen Runden das Gefühl habe, ich komme da nicht rein, die Tür geht immer mehr zu, dummerweise weiß ich aber auch nicht, wie ich da raus komme. Lebend. Und hier war genau das Gegenteil der Fall. Ich hatte sogar den Eindruck, als würden wir körperlich immer dichter zusammen  rücken. Und das fühlte sich sehr, sehr gut an.

1 Kommentar

  1. Niri
    geschrieben am 12. September 2017 um 06:22 Uhr| Permalink

    Wie schön, dass es Dir gefallen und Dich inspiriert hat! Mit liebem Gruß Niri

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