In den letzten Tagen war es immer noch möglich, das Mittagessen – oder wenigstens den Kaffee danach – draußen einzunehmen. Der Tisch direkt vor die  Tür vom Mediraum, sogar Sonne hatten wir.  Weil ich mich nicht mehr auf meinen morschen Balkon traue, sitze ich jetzt manchmal oben bei mir im geöffnetem Fenster auf der Fensterbank. Mit Halstuch und Strickjacke. Ich bin immer noch erkältet, keine Ahnung, warum das so lange dauert.

Gestern Abend ist die Spanierin nach Hause gekommen. Viel zu kalt wäre es hier, aber sonst würde sie sich freuen, wieder da zu sein. Sie hätte ihre zweite Mutter doch vermisst. Klasse. Meine „Kinder“ werden immer älter, ich bin mir nicht sicher, ob mir das wirklich so gefällt.  Bei anderem bin ich mir sehr sicher. Es war so dumm, geradezu blöd von mir, vor ein paar Monaten in einem Anfall von Aufräumwut alte Briefe wegzuwerfen. Vor allem den von meinem Onkel, mit dem er mich vor neun Jahren davon überzeugt hatte, dass mein Vater  in Pankow, in der Nähe seiner Eltern beerdigt werden sollte. Weil der Iderfenngraben Literatur ist. Das wollte ich gestern noch einmal lesen, wollte vielleicht daraus zitieren, es hätte in den Text gepasst, und nun? Nüscht.

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