sagte ich gestern zum Hausmann. Er hatte angeboten, mit seinem Gartenstuhl noch ein Stück zu rücken, damit ich mehr Sonne hätte. Später forderte er 10 % Provision, sollte ich den Satz irgendwann mal als Buchtitel benutzen. Ich hatte ihn nämlich sofort vergessen. Bei vergessen fällt mir David Sieveking ein. Sein Film „Vergiss mein nicht“ über seine an Alzheimer erkrankte Mutter hatte mich vor einigen Jahren sehr berührt. 

Gestern habe ich nun einen anderen Film von ihm gesehen. Gott sei Dank, ein bisschen Gedächtnis ist noch da. Eine Freundin hatte mir geschrieben, sie wäre sehr beeindruckt von der Doku über David Lynch. Ich bin kein Fan, aber ich liebe Dokumentationen. Und vielleicht wäre mir Mister Lynch so als Mensch sympathischer als seine Filme.

Beim googeln war ich dann bei David Sieveking gelandet, dessen Film „David wants to fly“ über Transzendentale Meditation ja irgendwie mit David Lynch zu tun hatte. Weil David Lynch ein großer Fürsprecher dieser Praxis ist, weil er allen Erkenntnissen zum Trotz auch ungebrochen einer bleibt, auch wenn man davon ausgehen kann, dass sein Guru Maharishi wie so viele andere Gurus auch nur ein einfacher Abzocker war. Der – auch da gibt es Übereinstimmungen – entgegen der gepredigten Enthaltsamkeit seine Finger nicht von den ihm zu Füßen schmachtenden Damen lassen konnte. Ich kann diese Doku – man kann sie online sehen – nur jedem empfehlen, der einen Hang zu Gurus hat. Zumindest könnte man danach anfangen, wieder ein wenig selbst zu denken.

TM. Ich habe mich 1997 auch für diese Meditationstechnik interessiert, habe mich sogar gemeinsam mit einem Freund in diese Praxis einführen lassen. Weil wir zu zweit kamen, gab es einen Rabatt. Natürlich habe ich mich damals schon darüber gewundert, dass man für eine Stunde und ein simples Mantra 900 Mark pro Person ausgeben soll. Aber mein Gott, erstens hatte ich damals das Geld, und zweitens, wenn es nun mal dem Weltfrieden dient. Mehr hat mich dann eigentlich nicht interessiert. Und nach einer Weile habe ich auch TM aufgegeben. Manchmal krame ich mein Mantra aber wieder aus.

Ich will damit auch nicht sagen, dass es einem nichts bringt, wenn man auf ein Mantra meditiert. Aber dieses ganze Drumherum, diese Typen (sorry, meist sind es Männer), die sich feiern und anbeten lassen, ich bin froh, dass ich gegen diese Form doch immun zu sein scheine. Man soll ja nie nie sagen.

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