Hausmanns Auto musste bewegt, die Batterie aufgeladen werden. Da bot sich ein Ausflug an. Ich habe Caputh vorgeschlagen. In diesem Jahr war ich noch nicht dort, das geht eigentlich nicht. Immerhin währt diese Liebe seit mehr  als 20 Jahren. Der Pflaumenkuchen im Fährhaus noch genauso gut, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Etwas teurer, aber mein Gott, der chice Anbau musste ja  irgendwie finanziert werden. Dann einmal über die Eisenbahnbrücke. 

Der Strandzugang natürlich gesperrt. Früher gab es dort ein nettes Restaurant, man fühlte sich wie irgendwo im Süden Frankreichs. Spektakuläre Sonnenungtergänge, abends ein großes Lagerfeuer, man konnte auch einfach nur so am See sitzen. Jetzt ist das alles Location und ab Mitte September gesperrt. Später lese ich auf der Webseite, dass man sich bei einem Event  dort „wohl, entspannt und verstanden“ fühlen wird.

Ich fühle mich alles andere als verstanden. Und überlege, ob in den Gemeinden eigentlich alle nicken, wenn es darum geht, solche Scheußlichkeiten zu genehmigen. Gentrifizierung auch hier. So ist das mit den schönen Orten. Nach und nach verlieren sie ihren Charme. Ihre Seele. Zumindest ich habe das gestern so empfunden. Darüber konnte mich auch der Aperol Spritz in der Abendsonne nicht hinwegtrösten.

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