Die Zutaten für das Essen heute Abend sind besorgt. Mein Beitrag – das Dessert – steht sogar schon fertig im Kühlschrank. Auch ein Geburtstagsständchen haben der Hausmann und ich der Yogalehrerin heute Morgen gesungen, obwohl ich noch gar nicht richtig da war.  Aber was tut man nicht alles für eine frisch gebackene 50jährige. Die noch so jung aussieht. Verdammt jung sogar. Während ich bald noch sehr viel älter aussehen werde, als ich ohnehin bin.

Mein Laptop macht mich fertig. Ständig klemmt eine Taste, ich kann nicht richtig scrollen, nicht mal schnell von einem auf den anderen Text  wechseln. Nun habe ich hier Momente, da könnte ich vor lauter Wut.Vielleicht wirkt das bis in die Nacht hinein. Ich schlafe schlecht. Spüre mal wieder jeden einzelnen Knochen. Drehe mich wie ein Huhn am Grill.

Bei Grill fällt mir das Bistro in Schlachtensee ein, wo ich gestern – entgegen der vorherigen Ankündigung, ich würde mal  einen Tag Diät halten – Leberkäs mit Kartoffelsalat gegessen habe. Dummerweise sind mir plötzlich die Bilder in den Sinn gekommen, die ich in Buckow gesehen habe. Bilder von Schweinen. Die nicht nur nicht schön waren, sondern grauenvoll.

Ich hatte dann eine kleine Diskussion  mit dem Eigentümer des Bistros. Der es schon mit Bio-Bratwurst versucht hat, die aber keiner haben wollte. Zu teuer. Die Schlachtenseer müssen auch sparen. Ich esse selten Fleisch. Bereite es nur alle paar Monate mal selber zu, kaufe es dann im Bioladen. Aber manchmal überkommt mich aus heiterem Himmel eine solch ungeheure Lust, und dann muss es ein Schnitzel, muss es Leberkäs sein. Sofort. Das sind die Widersprüche, mit denen ich lebe.

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