Man möchte weinen und lachen, manchmal gleichzeitig. Sagte der aufgeregte Syrer vorhin. Und das verstehe ich nicht nur, mir geht es ebenso. Heute Nacht ist der kleine Bruder unseres jungen Mannes angekommen, endlich. Aber gestern war sowieso ein besonderer Tag. Mittags hatte der Syrer noch vermutet, er müsste langweilige Stunden überstehen. Stattdessen wurde er von uns mit einem geschmücktem Baum,  leckerem Essen und kleinen Geschenken überrascht.

Wenn er den Hausmann und mich am Nachmittag noch beim Tanzen in der Küche erwischt hätte, Frau Dyssek mit einem Küchentuch in der Hand, der Hausmann sanft nach Rotkohl duftend, die Führung hatte er freiwillig abgegeben, wer weiß, was der junge Mann dazu gesagt hätte. Verrückt, die Deutschen. Die sich nicht nur unzählige Variationen von Cohens Halleluja angehört haben, die auch vor Last und Driving home for Christmas nicht zurück geschreckt sind. Ich habe einige Male in meinen Augen herum wischen müssen.

Und dann noch unsere junge Nachbarin mit dem Baby auf dem Arm, die wie jedes Jahr selbst gebackene Kekse und einen Glückwunsch heimlich vor die Tür stellen wollte. Diesmal habe ich sie also erwischt und konnte mich gleich bedanken. Und entschuldigen. Wir sind ja eher nachlässig mit unseren Nachbarn, dem Briefträger, den Leuten von der BSR. Wir könnten vielleicht zum Neuen Jahr.

Das Essen sehr gelungen, dazu leuchtete der Baum ganz friedlich. Gut, dass wir kein Lametta im Haus haben, der Hausmann hätte es sonst verarbeitet. Die Weihnachtspost berührend, und einen Stern habe ich jetzt auch. Er kann mir den Weg erhellen. Keine offenen Wünsche. Allet jut.

1 Kommentar

  1. Mr Houseman
    geschrieben am 26. Dezember 2017 um 14:54 Uhr| Permalink

    Note to myself: nächste Weihnachten Lametta besorgen!

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