Manche Dinge erledigen sich schneller als andere. Den Klempner für die verstopften Abflüsse haben sie binnen eines Tages für uns organisiert. Subunternehmer natürlich. Das Öl wird am Montag geliefert. Vielleicht haben wir auch ab Mitte Februar einen Nachmieter für die kleine Wohneinheit der Yogalehrerin. Ein junger Mann, der ein Praktikum in Berlin macht. Immer kommen sie für eine Weile. Es lebe die Übergangslösung. Nun ja. Manche bleiben auch länger.

Es ist schwierig, in unserer Situation nach jemanden zu suchen, der sich längerfristig binden möchte. Immerhin hat nur einer von uns einen Mietvertrag mit der Eigentümerin, der Syrer nämlich, alle anderen haben entweder noch einen Vertrag mit dem lieben Verstorbenen oder gar keinen. Und keiner weiß, wann die Eigentümerin ihr Objekt der Enkelin übertragen möchte. Beunruhigt mich das? Tut es nicht.

Wie mir das schon angekündigt wurde, kam heute Nacht eine Mail von Herrn W. Er ist alles andere als ein Esoteriker, aber da wir nun beide in alten Tagebüchern (er) oder Briefen (ich) lesen, das wäre wohl doch kein Zufall. Aber er vergisst immer den Namen des Phänomens. Und natürlich ist auch er mir vorgestern sofort eingefallen, als ich über das Thema Verlag nachgedacht habe.

In seiner Mail überlegte er, ob er nicht schon immer der war, der er heute ist. Eine interessante Frage. Über die wir morgen ausgiebig diskutieren könnten. Zumindest ist mir der 15jährige sehr nah, der diese Zeilen schrieb: Überhaupt bin ich ein Mensch, in dessen Leben die Sehnsucht eine große Rolle spielt. Für wenige Stunden bin ich glücklich, monatelang denke ich sehnsüchtig an diese glücklichen Stunden zurück. Umgekehrt wäre es besser.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*