Das Öl wird zwischen 7 und 12 geliefert. Natürlich wollte  ich um 7 nicht im Morgenmantel empfangen. Also bin ich um 6.30 Uhr aufgestanden. Und weil ich dies tun musste oder sollte, habe ich vorausschauend kaum geschlafen. Gestern Abend nach fast drei Wochen „ohne“ (ohne Alkohol) ein Glas Crémant auf den Hausmann, dessen Geburtstag fast untergegangen wäre. Weil er das Datum nicht bei Facebook hinterlegt hat.  Wäre da nicht eine Karte angekommen…

Ein besonders leckerer Tropfen .Vielleicht auch deswegen besonders lecker, weil es diese Pause gab. Der Alkohol ist nicht das Problem. Das hat sich in den drei Wochen bestätigt. Aber die  Gründe für so manches Glas. Es hilft mir, die Gefühlsspitzen zu kappen, mit denen ich mich schwer tu. Es fällt mir mit einem Glas oder zwei z. B. leichter, mich unter Menschen allein zu fühlen. Es fällt mir leichter,  unangenehme Situationen auszuhalten. Wobei sich natürlich die Frage stellt, warum etwas ausgehalten werden muss. Damit möchte ich auch mal aufhören.  Aber auch wenn ich mich sehr gut fühle, wenn ich geradezu aufgekratzt bin – weil ich eine Idee im Kopf oder etwas gelesen habe, womit ich in Resonanz bin – möchte ich manchmal ein Glas.

Ich werde es weiter beobachten und mich zwar nicht kasteien, Askese ist nichts für mich, aber aufmerksamer bzw.  liebevoller mit mir sein. Und wenn das jetzt der Wagen mit unserem Öl ist, der da auf der Straße brummt, dann ist es doch sehr schön, dass ich schon so frisch bin.

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