In Kladow eine eigenartige Stimmung gestern Abend. Keine Menschen, nur noch eine Frau wartete mit mir auf die letzte Fähre. Geräusche von Wasser und Wind, auf den Booten ein leises Klingeln, und über allem dieser eigenartige Mond. Wie einmal ordentlich in der Mitte geteilt. Die Freundin war so heiter beim Abschied. Ich soll mir keine Sorgen machen. Alles wird gut. Das muss man sich mal vorstellen.

Eine Überlebende seit acht Jahren. Eine, über die sich selbst manche Ärzte wundern, wie sie mir vor zwei Wochen kichernd am Telefon erzählte. Was denn. Die K.? Die lebt immer noch? Sie ist zwar widerborstig, wie manche Ärzte finden, verweigert eine Chemotherapie, überhaupt hatte sie in den letzten Jahren immer ihren eigenen Kopf in Bezug auf ihre Krankheit. Aber sie lebt. Mit neuen Metastasen, einem großen Tumor im Bauch, und mit einer großen Gelassenheit. Diese Frau ist mit einem solchen Gottvertrauen gesegnet, manchmal haut mich das um. Wir wollen mindestens noch einmal zusammen an die Ostsee. Und dass daraus tatsächlich etwas wird, darauf vertraue ich jetzt.

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